Liminalit?t ist ein Signum der Gegenwart. Die neuere Literatur, insbesondere die Lyrik, nimmt seismographisch liminale Ph?nomene der Gegenwart wahr und bildet vielf?ltige liminale Formen und Funktionen aus. Zentral betroffen ist das sprechende Subjekt, das in Transition versetzt wird: Zersetzung, Aufl?sung, Fluidit?t, aber auch Transparenz und Transformation ?ffnen seine Grenzen zum Anderen: zu den Mitmenschen, der Natur oder auch der Transzendenz. Der vorliegende Band vereint Aufs?tze, die Liminalit?t in Bezug auf Schwellenzeit als conditio historiae der Gegenwart, auf Gattungstransitionen und auf Grenzerfahrungen des Subjekts behandeln. Der Schwerpunkt liegt auf russisch- und deutschsprachigen Gedichten. Dar?ber hinaus werden weitere slavische und ostasiatische Literaturen einzeln und komparatistisch behandelt sowie andere Gattungen, intermediale Formen und philosophische Perspektiven einbezogen.
Einleitung: Schwellenzeit – Gattungstransitionen – Grenzerfahrungen (Henrieke Stahl) – „wir, alle, haben einen Ort verloren, den kein / anderer ersetzt" – Lyrische Subjektivit?t und Globalisierung in der deutschen Lyrik des 21. Jahrhunderts (P